Preiswerte medizinische Versorgung
Der zunehmende Bedarf an biologischen Arzneimitteln steht einem hohen Kosten- und Effizienzdruck der Gesundheitssysteme gegenüber. Aufgrund ihrer komplexen Entwicklung und Herstellung zählen biologische Arzneimittel jedoch zu den teuersten auf dem pharmazeutischen Markt. Biosimilars sollen mehr Menschen Zugang zu einer preiswerten modernen Gesundheitsversorgung ermöglichen.
Warum sind Biosimilars eine gute Wahl?
Biosimilar-Arzneimittel bieten zahlreiche mögliche Vorteile für Ärzte, Patienten und Krankenkassen.
Niedrigere Kosten durch mehr Wettbewerb
Ebenso wie Generika – beispielsweise Aspirin unter verschiedenen Handelsnamen – fördern Biosimilars den Wettbewerb und senken dadurch die Kosten für Arzneimittel. Der Preisunterschied fällt allerdings nicht so deutlich aus wie zwischen einem chemisch hergestellten Medikament und seinem Referenzpräparat. Das liegt daran, dass Biosimilars mit hochkomplexen biotechnischen Verfahren hergestellt werden und die Entwicklung und Kontrolle während der Herstellung mehr Zeit und Arbeitsaufwand erfordern. Zudem müssen für die Zulassung eines Biosimilars umfangreiche klinische Daten bei den europäischen Zulassungsbehörden eingereicht werden.
Sind Biosimilars genauso preiswert wie Generika?
Leider nein. Aufgrund der höheren Entwicklungskosten, des komplexen Herstellungsverfahrens und umfangreicher Testungen sind Biosimilars nicht so preiswert wie Generika.
Wie kann das Gesundheitssystem finanziell entlastet werden, wenn die Kosten für Biosimilars nur geringfügig niedriger sind?
Angesichts der hohen Preise für biologische Arzneimittel kann selbst ein vergleichsweise kleiner Preisnachlass zu erheblichen Kosteneinsparungen für das Gesundheitssystem führen.
Ist die Qualität von Biosimilars geringer als die der Referenzprodukte?
Nein. Biosimilars durchlaufen klinische Studien und werden pharmakodynamisch sowie pharmakokinetisch getestet, um vergleichbare Verträglichkeit und Wirksamkeit zu gewährleisten.
Sind Biosimilars mit den Referenzpräparaten vergleichbar?
Die Zulassungsrichtlinien empfehlen einen schrittweisen Entwicklungsprozess, bei dem die strukturelle Ähnlichkeit und funktionelle Äquivalenz nachgewiesen werden. Dies bezeichnet man als die Gesamtheit der wissenschaftlichen Beweise und kennzeichnet den hohen Grad der Ähnlichkeit eines Biosimilars mit dem Original-Präparat.
Ist das Referenzprodukt der „Goldstandard“?
Einen Goldstandard gibt es nicht. Jedes biologische Arzneimittel und sogar das Originalprodukt unterscheiden sich von Charge zu Charge. Diese Variabilität bewegt sich in einem zulässigen Bereich, in dem die Verträglichkeit und Wirkung nicht beeinträchtigt werden. Mit speziellen Tests und Prüfungen wird nachgewiesen, dass die Abweichungen zwischen einem Biosimilar und dem Referenzpräparat klinisch unbedeutend sind.